Alles bleibt anders – Wir auch.

Junge Menschen als Gestalter:innen des Wandels

 

Der Wandel bewegt. Er bleibt nicht stehen und nimmt uns mit. Die Gesellschaft verändert sich konstant, aber in den letzten 5 Jahren gefühlt noch schneller als zuvor. Die Evangelische Kirche ist geprägt von großen Veränderungsprozessen und wird wohl in 20 Jahren ganz anders aussehen als heute.

Die Evangelische Jugend in Bayern (EJB) ist mittendrin in diesen Veränderungen. Der Wandel kann vor sich hertreiben oder er kann gestaltet werden. Die EJB will Gestalterin und nicht Getriebene des Wandels sein. Die Kernfrage dabei ist: Wie kann die EJB auch morgen noch ein Ort sein, an dem junge Menschen Hoffnung spüren, den Glauben leben und politisch handeln?

Dieser Frage stellt sich der EJB-Prozess, der nun seit einigen Jahren läuft. Evangelische Jugend war schon immer vielfältig und von ständigen Veränderungen geprägt. Die Strukturen haben lange getragen, kommen aber aufgrund der Realität des ständigen Wandels ins Wanken und brauchen Flexibilität. Gleichzeitig haben sich in den letzten Jahren die Lebenswelten junger Menschen rapide verändert. Dies gilt auch für Bedürfnisse und auch Formen von Engagement.

 

„Siehe, ich will ein Neues schaffen; jetzt wächst es auf, erkennt ihr es denn nicht?“

Der christliche Auftrag des Wandels ist schon in Jesaja 43,19 beschrieben: „Siehe, ich will ein Neues schaffen; jetzt wächst es auf, erkennt ihr es denn nicht?“ Gott selbst eröffnet Neues – Wandel ist nicht Bedrohung, sondern Verheißung. In dieser Verheißung sollen wir selbst Neues schaffen, es zum Wachsen bringen und die Früchte ernten.

In all dem trägt die Identität als Evangelische Jugend. Die evangelische Tradition des Gehens von neuen Wegen, die Luther geprägt hat („ecclesia semper reformanda“), aber auch das Evangelium – die frohe Botschaft – trägt und gibt den Auftrag, sich immer wieder neu an den Worten Jesu Christi auszurichten.

 

Zur Freiheit hat uns Christus befreit!

Als freie Christenmenschen können wir den Mut haben, Neues zu wagen, da wir getragen sind von der Gnade und Befreiung Gottes. Der Jugendverband wird geprägt von dem Herzblut und der Diversität der jungen Menschen, die fromm & politisch sind und etwas verändern wollen. Das ist der Kern, der trägt.
Partizipation, Kommunikation und Identität (Wir-Gefühl) sind die drei großen Leitlinien des Prozesses. Beteiligung soll verstärkt werden, ganz nach dem Motto „Alle die da sind, dürfen mitmachen“. Die Kommunikation soll sowohl horizontal als auch vertikal vertieft, Barrieren abgebaut und Durchlässigkeit ermöglicht werden. Ziel ist es, dass die jungen Menschen wissen: Sie sind Teil einer Gemeinde, die sich Evangelische Jugend in Bayern nennt. Ihre eigenen Werte widerspiegeln sich in dem Handeln aller. Dies ermöglicht den Grundauftrag evangelischer Jugendarbeit: Als mündige und tätige Gemeinde Jesu Christi das Evangelium von Jesus Christus den jungen Menschen in ihrer Lebenswirklichkeit zu bezeugen.

In diesem Prozess sind junge Menschen nicht das Objekt der Veränderung, sondern Gestalter:innen. Der Prozess wird getragen von der Beteiligung aller Sichtweisen sowie konkreter Expertise aus allen Ebenen der Evangelischen Jugend in Bayern. Wandel ist nichts, was durch eine neue Ordnung geschieht. Es braucht dafür Menschen, die bereit sind, neue Wege zu gehen und das Neue mit ihren Ideen und Vorstellungen füllen. Aufbauend auf einer neuen Ordnung können in ganz Bayern neue Formen und Möglichkeiten entstehen, die der Lebensrealität vor Ort entsprechen und Glauben und Gemeinschaft ermöglichen. Alle sind gefragt, gemeinsam Gegenwart und Zukunft des Jugendverbands zu gestalten.

Der Wandel ist real. Der Wandel ist da und wird bleiben. Alles Lebendige fließt und bleibt in Bewegung. Alles bleibt anders – Wir auch. Die Zukunft der Evangelischen Jugend entsteht nicht irgendwo – sie entsteht mit dir, mit uns, jetzt.

 

Malte Scholz
Vorsitzender der Evang. Jugend in Bayern

 

Pressemeldung zum Erscheinen der aktuellen zett.

Grafik oben: Katja Pelzner
Bild unten: ejb/S. Johnke