Glaube und Spiritualität im Alltag

Wie junge Menschen Glauben  leben und erleben

Welche Rolle spielt der Glaube in Deinem Alltag? Wie lebst du Glaube und Spiritualität in Deinem Alltag? Wo hast Du spirituelle Momente erlebt in Deinem Alltag? zettMagazin hat junge Menschen dazu befragt. Ihre Statements zeigen, wie vielfältig sie Glauben und Spiritualität in ihrem Alltag leben und erleben.

 

Victoria, 27 Jahre

Mein Glaube ist mir wichtig in meinem Alltag. Auch wenn nicht jeden Sonntag der Kirchbesuch bei mir an der Tagesordnung ist, finde ich meine Verbindung zu Gott in vielen kleinen Momenten in meinem Alltag und in der Dankbarkeit für mein Leben, die ich immer wieder spüren kann.

Glauben leben bedeutet für mich für die christlichen Werte einzustehen und vor allem Nächstenliebe und Toleranz zu leben und zu vertreten. Sich auch in kleinen Gesten im Alltag für mehr Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft stark zu machen ist mir wichtig.

Vor allem, wenn ich draußen in der Natur unterwegs bin, kann ich spirituelle Momente spüren. Einfach raus gehen, wandern, zelten oder auch nur eine kleine Runde im Wald spazieren gehen und sich faszinieren lassen von der Schönheit unserer Schöpfung.

Katja, 26 Jahre

Besonders in der Natur spüre ich Gottes Nähe umgeben von Schöpfung, Ruhe und Schönheit. Diese Momente lassen mich staunen und erfüllen mich mit Dankbarkeit.

Annalena, 18 Jahre

Der Glaube hilft mir, gibt mir Kraft und stärkt mich im Alltag.

Wenn ich in die Kirche gehe, bin ich total entspannt. Mein Kopf vergisst alle Sorgen und Ängste. Ich kann wieder gestärkt arbeiten.

Bei Prüfungen gehe ich in die Kirche und zünde eine Kerze an. In diesem Moment weiß ich, dass Gott an meiner Seite steht und mich beschützt. Wenn ich eine Prüfung geschafft habe, gehe ich noch mal in die Kirche, um Gott zu danken, dass ich es geschafft habe.

Eduard, 22 Jahre

Glaube ist mir nicht immer wichtig. Aber ich glaube daran, dass es da draußen „irgendetwas“ oder es „irgendjemand“ gibt, dass/der uns beobachtet.

Ich gehe nicht in die Kirche. Nur bei Hochzeiten oder Beerdigungen. In meinem Alltag denke ich manchmal an Gott wenn ich eine Kirchenglocke höre oder ein Kreuz sehe.

Manchmal denke ich an jemanden und dann schreibt er mir in diesem Moment bei Whatsapp oder schickt mir einen Snap. Irgendwie muss es da eine Verbindung geben die jemand steuert.

Cloe, 11 Jahre

Michael, 27 Jahre

Ich lebe meinen Glauben oft in ganz kleinen Momenten im Alltag – zum Beispiel, wenn ich vor einer wichtigen Präsentation innerlich ein kurzes Gebet spreche oder einfach ein stilles Danke in den Himmel schicke, weil etwas richtig gut gelaufen ist. Diese kleinen Gespräche mit Gott geben mir Halt und machen mir bewusst, dass ich nicht allein bin.

Jonas, 21 Jahre

Für mich spielt mein Glaube an Jesus eine große Rolle. Durch tägliches Bibellesen und Gebet versuche ich zu erkennen, wie ich mein Leben nach Gottes Plan ausrichten soll. Dabei habe ich erlebt, wie Gott durch die Bibel perfekt in meine Alltagssituation hineinspricht und mir neue Kraft gibt.

Kristin, 22 Jahre

Für mich ist mein Glaube im Alltag eine Art Anker zum Festhalten. Auch wenn mich mein Alltag oder die Ereignisse,  die jeden Tag auf unserer Welt passieren, manchmal überrumpeln, weiß ich doch, dass Jesus da ist und auf mich aufpasst. Das gibt mir Hoffnung trotz all den schlimmen Geschehnissen, die wir täglich in den Nachrichten oder auf den Handys sehen.

Xiaoxin, 28 Jahre

Ich würde es so beschreiben: In dunklen Zeiten ist mein Glaube das einzige Licht – wie für einen Körper, der unter Wasser gefangen ist und nach Luft ringt. Dieses Licht zeigt mir die Richtung – zum Trost und manchmal sogar zur Rettung. In hellen, fröhlichen Zeiten ist mein Glaube wie Nahrung. So wie ich auf meinem Balkon die kostbaren Gemüsepflanzen pflege – mit Sonne, Wasser, Luft und Liebe –, so nährt er meine Seele.

Ich bin viel unterwegs. Jeden Morgen fahre ich mit der S-Bahn zur Arbeit, mein Roller ist dabei. Diese Zeit nutze ich oft, um Gott durch die Tageslosung zu begegnen. Es ist eine stille, wertvolle Zeit – ohne Lärm, ohne Ablenkung. Ich kann Gottes Worte in Ruhe aufnehmen und meine Sorgen bei ihm ablegen.

Manchmal unterwegs in der S-Bahn – morgens oder abends. Oft auch durch die Natur. In tieferen Gesprächen in meiner Kleingruppe. In Predigten und auf Tagungen finde ich seelische Nahrung. Aber auch im Umgang mit meinem Partner. Und ganz besonders bei meiner Arbeit mit den vielen Kindern – sie sind kleine Schätze Gottes.

Lia, 19 Jahre

Jesus gehört zu meinem Alltag, wie ein bester Freund. Der Glaube bestimmt den Großteil meiner Zeit und dafür bin ich sehr dankbar.

Morgens beginne ich schon mit einer Lobpreiszeit auf dem Weg zur Arbeit um den Tag gleich Gott in seine Hände zu geben. Auch die ehrenamtliche Jugendarbeit spielt eine große Rolle, wie ich Glauben im Alltag leben darf. Denn durch die Arbeit mit Jugendlichen darf ich das Privileg haben, die große Liebe Gottes anderen Menschen zu zeigen.

Jesus begegnet mir immer wieder durch kleine Zeichen und Wunder, durch die er seine Anwesenheit immer wieder beweist. Bei jedem Sonnenaufgang und Sonnenuntergang erkenne ich Gottes Kreativität und seine Liebe zum Detail.

Tizian, 18 Jahre

Mein Glaube gibt mir Halt – besonders in stressigen oder unsicheren Momenten finde ich durch Gebet oder kurze Gedanken an Gott zur Ruhe. Oft zeigt sich mir dadurch eine neue Perspektive auf das, was gerade ansteht.

Kiwi, 29 Jahre

Der Glaube ist das tragende Fundament meines Alltags.

Er gibt mir Halt in Unsicherheit, Klarheit in Entscheidungen und Ausrichtung in meinem Handeln.

In Zeiten des Erfolgs bewahrt er mich vor Hochmut und lenkt meinen Blick dankbar auf Gott – den Geber aller Gaben. In schwierigen Momenten stärkt er mein Vertrauen: Der Herr, mein Hirte, sorgt für mich – mir wird nichts fehlen.

Michael, 30 Jahre

Glaube spielt für mich eine große Rolle im Alltag. Gerade in schwierigen/stressigen Zeiten gibt er mir Kraft durchzustehen. Ich weiß ich bin nicht allein. Glaube kann die Gemeinschaft und den Zusammenhalt fördern, genau das erlebe ich im gemeinsamen Wirken in der Evangelischen Landjugend. In meinem Alltag erlebe ich immer wieder spirituelle Momente. Oft sind es einfache Worte wie ein ernstgemeintes Danke für ein offenes Ohr, die mir zeigen das ich die richtigen Werte vertrete.

Amelie, 19 Jahre

Für mich spielt der Glaube eine zentrale Rolle, da er mir schon oft in schwierigen, aber auch alltäglichen Situationen geholfen hat, Entscheidungen zu treffen.
Außerdem bin ich sehr aktiv in meiner Gemeinde, wodurch ich oft Kontakt zu gläubigen Menschen habe, woraus wiederum viele Freundschaften entstanden sind. Ich versuche außerdem darauf zu achten, mich nur mit Leuten zu umgeben, die mir gut tun und möglichst die gleichen Werte vertreten.

Felix, 30 Jahre

Der Glauben an Gott spielt in meinem Alltag eine zentrale Rolle. Ich denke jeden Tag bei wichtigeren, und auch alltäglichen Entscheidungen verschiedenster Art, nach, ob ich damit „das Richtige“ tue, gemäß des Vorbildes Jesu.

„Ich bete bevor ich etwas esse, wenn ich ins Bett gehe und wenn bei uns daheim die Kirchenglocke zu Mittag und zu Abend läutet. Ich versuche, so gut es geht, meinen Mitmenschen freundlich, aufgeschlossen und mit Verständnis zu begegnen; diese Grundhaltung drückt für mich das Doppelgebot der Liebe im Alltag aus.

„Ich bin nebenberuflich Meßner in unserer Kirchengemeinde. In meiner Meßnerarbeit in unserer Kirche gehört gelebte Spiritualität einfach untrennbar dazu: Der Klang der Kirchenglocken, wenn zu verschiedenen Tageszeiten das Tageslicht verschieden in die Kirche scheint und so z. B.: Der Altar in einem verschiedenen Licht erscheint. Außerhalb dieser Tätigkeit achte ich bewusst auch auf Dinge aus der Natur. Wenn ich abends, kurz bevor die Sonne untergeht, am Friedhof – am Grab keines Vaters stehe – und ein – oder mehrere Vögel ihr Lied singen, deute ich das als Hinweis auf das Ewige Leben nach dem Tod.

Viola, 24 Jahre

Ich glaube an den Gott der Bibel. Gott ist der Protagonist meines Alltags. Es gibt keine Viola ohne Gott. Gott, Sein Wort und Sein Geist sind in jeder Entscheidung, jedem Gedanken und jeder Handlung dabei. 

Meine Beziehung zu Gott lebe ich auf die gleiche Art wie meine Ehe. Ich starte und beende meinen Tag mit einem Gespräch mit Gott, ich ruf‘ Ihn an, wenn ich Ihm etwas Dringendes erzählen muss, verbringe Zeit mit Ihm, zum Beispiel bei einer Karaoke-Session im Auto und genieß einfach, dass Er Teil meines Lebens ist. 

Die meisten besonderen Momente mit Gott im Alltag waren und sind die unscheinbaren. Einfach vor die Haustür zu gehen, wenn mir die Decke auf den Kopf zufallen drohte und von Gott mit einem großen Sonnenstrahl und einer sanften Brise daran erinnert zu werden, dass Er Kraft, Liebe und Freiheit ist und sie mir schenkt, wenn ich Ihm meine Last hinlege. 

Max, 25 Jahre

Mein Glaube begleitet mich in meinem Alltag oft in zwei Formen: einerseits ist da ein Gefühl von Dankbarkeit – die Welt anzusehen und Gott zu danken, dass ich hier sein darf, dass ich als ich hier sein darf. Und andererseits ein Gefühl von Zuspruch – zu wissen, dass ich erst mal einfach ok bin mit all meinen Macken.

Spiritualität ist für mich im Alltag eher etwas Privates. Ein kurzes Gebet im Stillen oder ab und zu ein Worship-Lied durch meine Kopfhörer. Gleichzeitig ist es aber für mich auch etwas Spirituelles für andere da zu sein.

Ute Markel

Online-Redakteurin

 

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