

Wie oft haben wir in den letzten Monaten, Wochen und Tagen die Luft angehalten? Wie oft ist uns der Atem weggeblieben? Wie oft haben wir schwer eingeatmet? Und wie oft konnten wir einfach nur unseren Atem fließen lassen?
Atmen heißt leben. Wir brauchen jeden einzelnen Atemzug jeden Tag. Doch Atmen ist mehr. Wir spüren unsere Angst, unsere Hektik, wenn wir flach und schnell atmen. Wir werden ruhiger und gelassener mit jedem tiefen Atemzug.
Die Fastenaktion 2025 „7 Woche ohne Panik“ lädt nicht nur dazu ein, auf unseren Atem zu achten und tief durchzuatmen, sondern auch in sieben Wochen auf eine bestimmte Sache zu verzichten. Allerdings wird das meistens nicht konsequent eingehalten, weswegen die Fastenaktion auch als „jährliche Zeit des Fastenbrechens“ beschrieben werden kann. Dabei variieren die Formen des Fastens: von den klassischen Dingen wie Süßigkeiten, Alkohol oder Fleisch bis hin zu ungewöhnlichen Dingen wie Rolltreppen.
Dieses Jahr habe ich, Malte Scholz, mich dazu entschlossen, auf Zucker zu verzichten und damit etwas Gutes für meinen Körper zu tun. Das Schönste daran ist, dass ich es nicht allein tue, denn viele Bekannte und Freunde haben dasselbe Ziel: sieben Wochen ohne. Aber die Fastenzeit bedeutet für mich nicht nur, sieben Wochen auf etwas zu verzichten, sondern in diesen sieben Wochen auch bewusst Zeit für bestimmte Aktivitäten zu nehmen. Zum Beispiel nehme ich mir Zeit, die Bibel zu lesen und meinem Glauben mehr Raum zu geben.
Indem wir fast 50 Tage lang auf etwas verzichten, reflektieren wir auch unsere Privilegien. Es ist ein Luxus, sich aussuchen zu können, auf was man verzichten will, denn viele Menschen auf dieser Erde müssen tagtäglich auf vieles verzichten und mit sehr wenig auskommen. Sie würden sich über diesen Luxus freuen. Deswegen möchte ich diese Zeit nutzen, um über meine Privilegien nachzudenken.
Sieben Wochen ohne oder auch mit – und das nicht allein. Das ist das Schöne an der Fastenzeit: Wir gehen es in der großen Gemeinschaft des Christentums gemeinsam an. Deswegen freue ich mich schon auf die nächsten Wochen, in denen wir uns gegenseitig beim Fastenbrechen erwischen und gleichzeitig bestärken.
Ute Markel Malte Scholz
Onlineredakteurin EJB Vorsitzender
Am Sonntag nach Aschermittwoch, am 9. März, eröffnet Landesbischof Ralf Meister die bundesweite Fastenaktion „7 Wochen Ohne“ in der Kirche St. Martin in Nienburg/Weser. Unter Luft holen! Sieben Wochen ohne Panik | 7 Wochen Ohne gibt es eine breite Palette an Mitmachangeboten und Downloadmaterial.