
Plastikfrei leben – geht das?
Rund 3 Millionen Tonnen Kunststoffmüll werden pro Jahr in Deutschland produziert (Quelle: Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung). In den letzten zwanzig Jahren hat sich der Verpackungsmüll bei uns mehr als verdoppelt. Inzwischen wird über Gesetzgebungen versucht gegenzusteuern: Produkte dürfen nicht mehr als Einwegplastikproduziert werden, Plastiktüten sind aus den meisten Läden verschwunden, die Recyclingquote wurde hochgesetzt.
Aber was können wir im Einzelnen eigentlich verändern?
Eine Woche ohne Plastik
Ich versuche selbst in den letzten Jahren auf Verpackungsmüll zu verzichten, aber immer gelingt das nicht. Nudeln, Mehl und Reis kaufe ich im Unverpacktladen, aber wenn es nach der Arbeit schnell gehen soll, dann landen doch die verpackten Tortellini im Topf. Oder ich kaufe den abgepackten Salat und nicht die losen Paprika aus dem Bioladen oder vom Wochenmarkt. Meine Bienenwachstücher brauchen mal wieder eine Auffrischungs-Wachs-Kur, bis ich dafür Zeit und Muße finde, muss eben doch Frischhaltefolie herhalten.
Mission EineWelt hat jetzt in der Fastenzeit, zu „Einer Woche ohne Plastik“ aufgerufen, um das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie viel Plastik wir im Alltag verwenden.
„Ist ein Leben teilweise oder ganz ohne Plastik möglich?“
Auf der Aktions-Website fragt Mission EineWelt „Ist ein Leben teilweise oder ganz ohne Plastik möglich?“ Meine Antwort aus der Erfahrung der letzten Jahre: Ganz ohne Plastik? Nein. Teilweise ohne Plastik? Auf jeden Fall. Aber nur, wenn ich bewusst überlege, ob ich zum Beispiel die Gummibärchen in der 200g Packung noch heute kaufe, ob mir auch die Gummibärchen aus der 1kg-Großpackung reichen oder wann ich es in einen Laden ohne Plastikverpackung schaffe. Wenn ich meinen To-Go-Becher einpacke und mir nicht spontan überlege, dass ein Kaffee auf dem Weg ganz lecker wäre, klaptt es auch. Es funktioniert auch, wenn ich beim Online-Shopping auf Anbieter achte, die nicht nur nachhaltig herstellen, sondern auch verpacken.
Ja es ist möglich, mit Überlegen, aber oft ist es umständlicher und manchmal auch teurer. Es klappt nicht immer und zumindest für mich geht es auch nur so: Ohne den Druck es ganz ohne Plastik zu schaffen.
Daniela Schremser
Öffentlichkeitsreferentin
8 Tipps zum plastikfreien Einkaufen
1. Unverpackt statt Plastikhülle
2. Wasser braucht kein Plastik
3. Schraubglas statt Plastikbecher
4. Plastikfrei an der Frischetheke
5. Mode ohne Plastik
6. Verpackungen mit Geschmack
7. Frisches Essen statt Fertiggerichte
8. Stoffbeutel statt Plastiktüten
Material-Tipps und weiterführende Links:
Gottesdienst „Plastikfrei aus Überzeugung“ vom 13.03.2022 in LUX-Junge Kirche Nürnberg
https://www.youtube.com/watch?v=7hEdEyYS1z4
Material von Mission EineWelt: https://keine-ware.de/eine-woche-ohne-plastik/materialien/
Ökofair – Eine Aktion der Evangelischen Jugend in Bayern
In zehn ökofairen Leitsätzen hat die EJB ihren Einsatz für Nachhaltigkeit und die Bewahrung der Schöpfung beschrieben. Mit einem Siegelgenerator können Veranstaltungen bzw. Freizeiten vor Ort kritisch überprüft und im Sinne der Schöpfungsverantwortung weiterentwickelt werden.
www.bund.net/themen/chemie/achtung-plastik/plastikfasten
Foto: istock/AndreaAstes