75 Jahre und immer noch jung!

Der BJR feiert Geburtstag

Der Bayerische Jugendring (BJR) feierte seinen 75. Geburtstag in der Villa Flora in München.

 

#machwasausmorgen Junge Menschen setzten das Motto des Festes in beeindruckender und bewegender Weise in Workshops zu Graffiti, Poetry Slam, Upcycling und Hip Hop um. Ein Vortrag des Jugendforschers Simon Schnetzer und Themensessions zu aktuellen Herausforderungen der Jugendarbeit regten die Gäste zu Diskussionen und zum Nachdenken  über die Zukunft von Jugendarbeit an.

 

Gestaltungsmöglichkeiten für junge Menschen wichtiger den je

BJR-Präsident Matthias Fack betonte: „Durch den demographischen Wandel ist die junge Generation in den vergangenen Jahren zu einer Minderheit in der Gesellschaft geworden, auch in der Corona-Pandemie standen sie hinten an. Daher nutzt der BJR das Jubiläum, um auf die Situation der jungen Menschen aufmerksam zu machen und ein Sprachrohr für ihre Lebenswirklichkeiten zu sein. Insbesondere in Zeiten von Corona sind echte Teilhabe- und Gestaltungsmöglichkeiten für junge Menschen wichtiger denn je, um die Demokratie weiter zu stärken.“

 

Zukunftsvisionen

Das Highlight des Tages war sicherlich der Festakt, an dem auch die Jugendministerin Ulrike Scharf teilnahm. In der Podiumsdiskussion, unter anderem mit der EJB-Delegierten Eva-Maria Löffl, wurden Themen wie Beteiligung, Wahlalterabsenkung und Zukunftsvisionen diskutiert. Mit einer Geburtstagstorte, leckerem Essen und guter Musik war der Tag ein Fest für alle Sinne. 75 Jahre und immer noch jung geblieben präsentierte sich der BJR als Interessensvertretung junger Menschen in Bayern.

 

Die Evangelische Jugend in Bayern sagt herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und zu dem gelungenen Tag.

 


v.l.n.r. Anabell Baumgardt, Malte Scholz, Katrin Vogelmann, Ilona Schuhmacher, Eva-Maria Löffl. Foto: BJR

Ein bisschen Geschichte

Es muss ein bewegender Moment gewesen sein, als im April 1947 die Gründungsversammlung im Jugendberghaus Sudelfeld einen „Gesamtverband der Bayerischen Jugend“ gegründet hat. Mitten in die Zerstörung und Verzweiflung der Nachkriegsjahre wird ein Samen der Hoffnung auf eine gemeinsame und stabile Zukunft gelegt.

 

Geist der Freiheit und Demokratie

„Grundlage des Jugendrings ist die Anerkennung des eigenen Wertes der einzelnen Jugendgemeinschaften ohne Rücksicht auf politische, religiöse, klas­sen­mäßige oder rassische Unterschiede“, so steht es in der 1947 beschlossenen Präambel. Was sprachlich vielleicht heute etwas altmodisch klingt, ist in seiner Bedeutung noch immer hochaktuell. „Als verantwortliche Mitglieder der dem Bayerischen Jugendring angeschlossenen Verbände … verpflichten wir uns, die Jugend im Geist der Freiheit und der Demokratie zu erziehen. Den Zwang zum Waffendienst und jeden Krieg lehnen wir ab. Wir appellieren damit an die Friedensbereitschaft der Jugend der ganzen Welt“ heißt es. Die traurige und erschreckende Aktualität 75 Jahre später muss wohl nicht extra benannt werden.

Mut und Innovationskraft

Und heute, staunen wir über den Mut und die Innovationskraft der Gründungsmitglieder von damals. Nur zwei Jahre nach dem Kriegsende ein solches Statement zu setzen und der jungen Generation den demokratischen Wiederaufbau eines auf allen Ebenen zerstörten Landes zuzutrauen, ist ein starker Schritt. Wir sind noch heute stolz darauf, dass die Evangelische Jugend ihren Teil dazu beigetragen hat und als Gründungsmitglied den BJR seit diesem Zeitpunkt aktiv mitgestaltet hat.

 

BJR als politische Interessensvertretung der Jugend

75 Jahre alt und dennoch jung geblieben ist der BJR, die politische Interessensvertretung der jungen Menschen in Bayern und ganz nah an den Themen und Herausforderungen von heute. Damit das auch die nächsten 75 Jahre so bleibt, richtet der BJR zu seinem Geburtstag unter #machwasausmorgen den Blick nach vorne und bietet jungen Menschen die Möglichkeit, ihre Zukunft aktiv mitzugestalten.

 

Es gibt noch viel zu tun

75 Jahre bayerischer Jugendring und es ist noch lange nicht das Ende: Es gibt noch viel zu tun, zu erreichen und gemeinsam mit den jungen Generationen die nächsten Jahre zu entwickeln. Gemeinsam und auf Augenhöhe, mit Verstand und in ehrlicher Wertschätzung füreinander, egal welcher politischen, religiösen oder sonstigen Unterschiede. Damals wie heute – für eine starke Jugendarbeit in Bayern.

 

Ilona Schuhmacher
Grundsatzreferentin der Evang. Jugend in Bayern und Vizepräsidentin des BJR

 

Fotos: BJR

 

Weiterführende Links:

Pressemeldung zum BJR-Jubiläum: „Jugend braucht eine starke Lobby – heute mehr denn je“

Bayerischer Jugendring