Die Bienen sind da

Ortsgruppen der Evang. Landjugend werden zu „Pflegeeltern“ für Bienenvölker.

 

Nur wenig Überzeugungsarbeit war notwendig. Die Gruppen der Evangelischen Landjugend (ELJ) in Osterdorf und Kammerstein stürzten sich mit Begeisterung ins Abenteuer „Bienenhaltung“. Damit greifen sie die Idee des ELJ-Jahresthemas „Sei ein Trendsetter: change your livestyle – save the planet“ auf. „Ich habe als Hobbyimker seit Jahren ein Herz für Bienen. Dass ich meine Begeisterung und Wissen jetzt in der ELJ weitergeben kann, macht mich glücklich“, sagt Robert Zwingel, Bildungsreferent der Evangelischen Landjugend (ELJ).

 

Ein Standort für die summenden Mitglieder

Zuerst mussten geeignete Standorte gefunden werden, denn Bienen haben Ansprüche. Die Ausrichtung des Stocks muss stimmen – die Anfluglöcher sollten in Richtung Süden oder Osten zeigen und gut anfliegbar sein. Etwas Sonne wäre gut – aber auch Schatten für die heißen Sommertage. Und natürlich ausreichend Nahrungsquellen in der Nähe, genannt Bienenweiden.

Ankommen – orientieren – wachsen

An einem grauen Apriltag 2023 ziehen die Bienen in Osterdorf ein. Julian, Kevin und Luis haben den Stellplatz für den Bienenstock schon vorbereitet. Die Beute (Imkersprache für Bienenstock) steht sicher, gut belüftet und trocken. „Wir sind schon gespannt, ob die Bienen sich bei uns wohlfühlen“, meint Vorstand Julian Stettinger. Lachend ergänzt er: „Natürlich hätten wir auch schon Pläne für die Vermarktung des Honigs.“ In den ersten Tagen legen die Bienen erstmal eine Karte ihrer Umgebung an, sie kalibrieren quasi ihr GPS. Dann wird Nahrung gesammelt und gebrütet, das Volk von jetzt 10.000 Bienen wird stetig wachsen. Regelmäßig treffen sich die „Bienenväter“. Sie ziehen ihre Imkeranzüge an sehen nach den Bienen.

Die Bienen fühlen sich wohl

Beim Abheben des Deckels zur Beute ist sonores Brummen zu hören. Die Bienen sind alle schwer beschäftigt, aber ganz ruhig. „Das ist ein super Zeichen, die fühlen sich wohl!“ freut sich Robert. Jede Zarge wird vorsichtig abgehoben und geprüft. Die Zargen sind einzelne Kästen in der Beute, in denen die Rahmen mit den Wachsmittelwänden (Waben) hängen. „Worauf müssen wir jetzt achten?“, erkundigt sich Kevin. Robert erklärt, woran man Schädlinge, Fäulnis oder andere Probleme erkennen kann.

Mehr Platz für das Bienenvolk

Im Laufe der Zeit werden die die Bienen ihre Waben immer weiter ausbauen und mit Honig füllen. Damit das Volk genug Platz hat, um zu wachsen und weiteren Honig zu produzieren, müssen regelmäßig neue Stockwerke mit Zargen hinzugefügt werden. „Das Volk entwickelt sich prächtig“, bestätigt Robert. Innerhalb weniger Wochen hat sich das Volk stetig vergrößert. Vorsichtig setzen Luis und Julian das neue Stockwerk auf den schon stehenden Rahmen. Jetzt ist wieder Platz da, gerade zum Frühlingsbeginn. Viele Pflanzen stehen schon in voller Blüte.

Michael Stöhr
Referent für Kommunikation und Medienpädagogik der ELJ

Wenn Ihr mehr über die Bienenvölker in Osterdorf und Kammerstein erfahren wollt, findet Ihr ausführliche Berichte mit vielen Bildern und Kurz-Filmen auf  https://unterwegs.elj.de.

Fotos: Evangelische Landjugend (ELJ)