Krisen und eine starke Hoffnung

Ein Interview mit Landesjugendpfarrer Tobias Fritsche zum Thema der Landeskonferenz

 

„Hurra, die Welt geht unter. Mit jungen Menschen durch die Krise.“ Hochaktuell ist es, das Thema der Landeskonferenz der Hauptberuflichen und Dekanatsjugendpfarrer:innen die vom 19. bis 22. Februar in Pappenheim stattfindet.  Im Interview  erläutert Tobias Fritsche, was die Teilnehmenden  erwartet, worauf sie sich freuen können und warum es sich lohnt, an der Landeskonferenz teilzunehmen.

 

An jeder Ecke eine Krise – diesen Eindruck haben ganz viele Menschen. Was hat die Hauptberuflichen und Dekanatsjugendpfarrer:innen auf der Landeskonferenz 2023 bewogen, sich für 2024 mit diesem Thema zu beschäftigen?

Die Hauptberuflichen in der Jugendarbeit erleben ganz unmittelbar, was in den vergangenen Monaten ja auch immer wieder in den Nachrichten berichtet wurde: Viele junge Menschen sind psychisch belastet. Es braucht ein neues Hinsehen, Zeit und Einfühlungsvermögen, junge Menschen durch krisenhafte Zeiten zu begleiten. Dabei wird es immer wichtiger, die Methoden und Netzwerke zu kennen, durch die jungen Menschen gestärkt werden können. Damit Hauptberufliche junge Menschen gut begleiten können, brauchen sie auch eine hohe Selbstachtsamkeit. Um all diese Themen wird im Rahmen von Vorträgen, Workshops und Austausch auf der Landeskonferenz gehen.

 

Als Mottobild habt ihr – das Konferenzteam Bereich Themen – ein Foto mit zwei Kähnen, die auf dem Meer treiben, gewählt. Sie sehen nicht so aus, als würden sie das rettende Ufer erreichen. Was seht ihr in dem Bild?

Das Bild stammt aus einem Musik-Video der Rapper K.I.Z. mit dem Titel „Hurra die Welt geht unter“, in dem sie sich ironisch, fast schon humorvoll mit den Krisen dieser Zeit beschäftigen. In dem Video schippern sie auf selbst gebastelten Flossen über das Meer einer überschwemmten Erde. Am Ende des Videos kommt plötzlich Land in Sicht. Mich erinnert das auch an die gute alte Geschichte der Arche Noah, wo nach der Sintflut Land in Sicht kommt und ein Neuanfang möglich wird. Auch auf der Landeskonferenz geht es natürlich nicht nur um Krisen, sondern auch um die starke Hoffnung, die wir als christliche Gemeinschaft haben.

 

Was erwartet die Teilnehmenden auf der Konferenz und was würdest Du Dir wünschen, dass sie mitnehmen?

In den beiden Hauptvorträgen geht es einerseits um die Resilienz-Power, die in Jugendarbeit steckt. Denn Jugendarbeit macht junge Menschen erwiesenermaßen stark. Dieses Potential können wir bewusst nutzen. Wie, darum wird es z. B. in etlichen Workshops gehen. Im zweiten Hauptvortrag und weiteren Workshops geht es um Erste Hilfe in Situationen, in denen junge Menschen psychische Auffälligkeiten zeigen. Von daher erhoffen wir uns, dass Teilnehmende noch einmal selbst Perspektiven und Handwerkszeug für Krisensituationen in der Jugendarbeit bekommen, andererseits selbst gestärkt aus der Konferenz gehen. Natürlich ist auf der Konferenz auch immer viel Zeit, sich zu begegnen und in den Erfahrungsaustausch zu gehen.

 

Gibt es Hoffnung?

Natürlich gibt es Hoffnung. Erstens halten wir Christ:innen an dem Glauben fest, dass Gott irgendwann einmal alles gut macht. Und zweitens gibt es Dinge, die wir jetzt tun können, um einander zu stärken, unser Ohnmachtsgefühl zu überwinden und den Krisen etwas entgegenzusetzen.

 

Auf was können die Teilnehmenden sonst noch gespannt sein?

Als Schmankerl schließen wir die Konferenz mit Humor ab. Comedian Stefan Kröll wird unserem allgemeinen Krisengefühl mit Humor begegnen. Lachen und sich selbst nicht zu ernst zu nehmen ist sicher eines der besten Hilfsmittel gegen den Krisen-Blues. Ein weiteres Highlight wird eine Abendmahlsfeier mit Electro-Chill-Beats unter dem Titel „Mysterion“. Das wird bestimmt ein besondere gemeinsame Erfahrung.

Herzlichen Dank für das Gespräch. Wir wünschen gutes Gelingen und viele motivierende positive Erfahrungen. 

 

Das Interview führte Ute Markel, Online-Redakteurin.

 

Mehr zur Landeskonferenz: www.landeskonferenz.ejb.de

 

Foto: aus einem Musik-Video der Rapper K.I.Z./K. Pelzner