Hitze, Trockenheit, Borkenkäfer, der Klimawandel ist für uns allgegenwärtig. Die Fichte und Kiefer haben bei uns kaum noch Überlebenschancen. Und wir, unsere Erde?
Dr. Eberhard Faust, Geoökologe und evangelischer Theologe diskutiert zusammen mit Helena Beck, die ein FÖJ im Wasserwirtschaftsamt in Nürnberg macht und unserem stellvertretenden Vorsitzenden, Malte Scholz, der seit vielen Jahren im Bereich des Klimaschutzes engagiert ist, auf dem Podium.
„Wissen ist der erste Schritt, um in die Themen zur Selbstermächtigung zu kommen“, sagt Eberhard Faust. Wissen sei nicht dazu da, um zur Verzweiflung zu gelangen. Wer sich aber Wissen aneignet oder hat, sei in der Lage, etwas zu tun. Mit diesen ermutigenden Worten führt Faust in sein Referat ein. Denn seine Ausführungen über die Entwicklung der von den Menschen verursachten Klimakrise sind eher düster. Um so ermutigender sind seine Worte, die er ans Podium richtet: „Wandel kommt selten von oben, sondern eher von unten.“
Auch für Helena und Malte ist es wichtig, dass sich jede:r Einzelne Wissen über die Klimasituation aneignet, denn erst dann könne man auch gut handeln.
Ilo Schuhmacher moderiert das Plenum und fragt in die Runde: „Was müssen wir tun, um unsere Komfortzone zu verlassen?“ Malte weist darauf hin, dass es nicht angeht, so zu leben, als hätten wir drei Erden. Gerade wir in Deutschland müssten uns besonders einsetzen, da wir sehr stark auf Kosten der ärmeren und wirtschaftlich schwächeren Länder leben. Und Helena betont, wie wichtig es sei, dass jede:r Einzelne handelt und aktiv ist und für selbst überprüft, was konsumiere ich, was kann ich ändern.
Einig sind sich die Podiumsgäste, dass es um ein eigenverantwortliches Handeln geht, aber auch darum, dass das Verhältnis zwischen dem, was Einzelne tun oder tun können und den großen Stellschrauben, die durch die Politik erforderlich sind, stimmen muss.
Eberhard Faust, empfiehlt den Jugendlichen und der Jugendarbeit, sich mit voller Energie für den Klimaschutz einzusetzen. Nach seiner Überzeugung vor allem junge Menschen maßgeblich die Klimabewegung vorangetrieben.
Die Einsichten, die jetzt in der Gesellschaft vorhanden sind, käme von jungen Klimaaktivisten, die viel Druck auf die Politik und Gesellschaft ausüben. Dazu gehört für ihn auch die EJB, die sich schon vor vielen Jahren für die Schöpfung und für das Klima engagiert hat.
Leben jetzt- verrückt – anders heißt: die Komfortzone jetzt zu verlassen und Verantwortung zu übernehmen. Malte drückt es so aus: „Mein anders heißt, wir alle haben jetzt die Möglichkeit, verrückt anders zu leben und aus der Komfortzone herauszutreten.“
Der wunderbare Liedermacher Erik Stenzel beendet das Podium mit „Tief im Meer lebt ein Fisch – Schwarm“.
Christina Frey-Scholz
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Im Kinder-Wünschdirwas-Workshop, malen Kinder ihre Wunschkirche.
Viele bunte Stifte, weiße Ballons und begeisterte Kinder. Im Workshop „Die Kinder-Wünschdirwas-Kirche“ malten Kinder ihre Kirche, so wie sie sich wünschen. Bunte Gesichter, Wiesen, Regenbögen, farbenfrohe Gebäude, Musiknoten – die Kinder gestalteten die Luftballons und Kirchentagshocker mit all ihren Wünschen.
Parallel dazu fand die Podiumsdiskussion „Den Kindern gehört das Himmelreich, aber nicht die Kirche?“ statt. HIer sprachen die Erwachsenen über das gleiche Thema.
Mit den bemalten Luftballons und Kirchentagshocker machten sie sich auf dem Weg zu den Erwachsenen. Nun flogen die Ballons durch die Luft und die Kinder erzählten von ihren Wünschen: Kirche im Freien wäre schön, eine Kirche, in der man spielen kann, in der Lieder gesungen werden, die man versteht, in der Geburtstage mit einem Lied für die Geburtstagskinder gefeiert werden. Sie hatten aber auch Fragen: Warum gibt es nicht mehr Kindergottesdienste?, Warum steht immer nur der Pfarrer vorne? Die Antworten auf diese Fragen fielen den Erwachsenen nicht unbedingt leicht.
Die Kinder haben uns damit einige Denkaufgaben mit auf den Weg gegeben.
Ute Markel
Online-Redaktion
Fotos: ejb