Zur Ruhe kommen bei Kerzenschein

Nacht der Lichter im Regensburger Dom

 

Rund 2.500 Kinder, Jugendliche und Erwachsene strömten am Abend des 17. November in den Regensburger Dom zur traditionellen Nacht der Lichter. Die Evang. Jugend im Donaudekanat Regensburg und der BDKJ-Diözesanverband Regensburg hatten dazu eingeladen.

 

Die Vorbereitung – Immer wieder eine Herausforderung

Bereits am Mittag begann der Aufbau. Bewegliche Bänke wurden verstellt, Fluchtwege mit Klebeband gekennzeichnet, Ton- und Lichttechnik aufgebaut und um den Altar herum fanden viele Meter Teppich, Malerfolie sowie bunte Tücher ihren Platz. Annemarie R., die seit Jahren ehrenamtlich für das Deko-Team verantwortlich ist, freute sich über neu angeschaffte Tücher, die strahlenförmig vom Altar weg verlegt wurden. „Es ist immer wieder eine neue Herausforderung, aber ich freue mich jedes Jahr darauf und möchte es nicht missen!“ Auf dem Dachboden des alten Domes lagern die Ständer für die Ikonen, die Teppiche sowie vier Ziegelsteine, auf denen das Kreuz während des Gebetes abgelegt wird. „Die verwinkelten Wege zu gehen und über die jahrhundertealten abgetretenen Steine zu laufen, das ist etwas ganz Besonderes.“ findet Judith, die mit auf den Dachboden geht, wo nur selten jemand hindarf. Und dann war es so weit.

 

So viele Menschen strömten in die Kirche

Als dann um 18.40 Uhr noch kaum Menschen da waren, wurde das Vorbereitungsteam etwas nervös. Doch ab 19 Uhr strömten so viele Gruppen, Familien und einzelne Personen in die Kirche, dass die Helfer:innen an den Eingängen kaum mit dem Verteilen der Liederblätter und Kerzen hinterherkamen. „Draußen standen lange Schlangen und wir dachten, das hört gar nicht mehr auf“, so ein Helfer am Südportal. Am Ende waren es dann fast doppelt so viele Menschen wie im Jahr zuvor. Ein Grund könnte hierbei der Wunsch nach Frieden in Zeiten kriegerischer Auseinandersetzungen überall auf der Welt sein. Wie auch in Taizé hatten sich viele der Besucher:innen ausgestattet mit Decken und Isomatten Plätze auf dem Boden gesucht und es sich mit einem warmen Tee gemütlich gemacht.

 

Gott ist größer als unser Herz

Die Nacht der Lichter stand in diesem Jahr unter dem Motto „Gott ist größer als unser Herz!“. Die Verbindung zu Taizé wurde im Grußwort aus Taizé deutlich. In diesem Jahr konnte niemand aus Taizé dabei sein. Während Taizé-Lieder erklangen, wurde bei dem traditionellen Lichtritus das Licht der Osterkerze von Gläubigen zu Gläubigen weitergegeben, bis der gesamte Dom in einem einzigen Lichtermeer aus Kerzen erstrahlte.

Gebete für Frieden und Versöhnung

Mit Psalmen, der Lesung sowie Fürbitten beteten alle für Frieden und Versöhnung in der Welt. Während der Zeit der Stille konnten die Anwesenden ganz bewusst vom Alltagstrubel abschalten und bei sich und Gott ankommen. Am Taizé-Kreuz hatten die Besucher:innen Gelegenheit, im Gebet einen Moment innezuhalten.

 

„Ich freue mich jetzt schon sehr auf die Nacht der Lichter im kommenden Jahr!“ – so angetan war eine junge Besucherin von der besonderen Atmosphäre im Regensburger Dom. Aber auch die meditativen Lieder aus Taizé berührten das Herz und machten den Abend zu etwas Einzigartigem. Für Alexandra Preis, ehrenamtliche Vorsitzende der Evangelischen Jugend im Donaudekanat Regensburg, ist die Nacht der Lichter – vor allem die erlebte Zusammenarbeit und die Gemeinschaft – eine große Kraftquelle für ihren meist sehr stressigen Alltag.

 

Ein herzliches DANKESCHÖN an dieser Stelle allen freiwilligen Helfer:innen, die sich bei der musikalischen Gestaltung, der Technik, beim Auf- und Abbau, als Ordner und beim Verteilen der Liedblätter und Kerzen engagiert haben! Ihr seid die Besten und wir freuen uns schon sehr auf die Nacht der Lichter im kommenden Jahr, die am 22. November 2024 stattfinden wird.

 

Barbara Hochschau
Dekanatsjugendreferentin in Regensburg

 

Link Filmbeitrag TVA: https://www.tvaktuell.com/mediathek/video/regensburg-besondere-atmosphaere-bei-der-nacht-der-lichter-im-dom/

 

Fotos: B. Hochschau