Evangelische Jugendarbeit braucht Unterstützung

Interview: Die EJ Erlangen rückt die Jugend in den Mittelpunkt.

Seit vielen Jahren wirbt die Evangelische Jugend Erlangen für die Jugendsammlung und hat immer ein konstant hohes Ergebnis. Wir haben mit Dekanatsjugendreferent Johannes Bär über die Jugendsammlung im Dekanat Erlangen gesprochen.

Lieber Johannes, warum ist die Jugendsammlung bei Euch ein so großer Erfolg?

Mit der Sammlung rücken wir die Jugend in den Kirchengemeinden in den Mittelpunkt. Jedes Jahr ist sie „ein Highlight“. Wir werben damit für die Arbeit, die wir als Evangelische Jugend im Dekanat machen und nutzen den Aufruf jedes Jahr, um zu sagen: „Die Evangelische Jugend bei euch vor Ort braucht Geld, damit die Jugendarbeit gelingen kann, Geld für unterschiedliche Projekte in den Gemeinden, aber auch dekanatsweit und auf Landesebene2.

 

Warum machen bei Euch die Kirchengemeinden so gut mit?

Ein Teil des Geldes bleibt in den Kirchengemeinden und alles, was gespendet wird, kommt eins zu eins der Jugend zugute. Der Dekanatsausschuss in Erlangen hat beschlossen, dass 10 % des eingeworbenen Geldes an die Gemeinde zurückgeht für ihre Jugendarbeit vor Ort. Dies ist eine Besonderheit bei uns und ein großer Motivationspunkt für die Gemeinden. Es wird also nicht nur für die Landesebene und für die Evangelische Jugend im Dekanat gesammelt, sondern ganz konkret auch für die eigene Gemeinde.

Die Gemeinden wissen: Wenn wir gut werben, zum Beispiel mit deutlichen Hinweisen auf die Jugendsammlung am Ende von Gottesdiensten, dann kommt was zusammen. Oft wird auch im Konfirmanden-Zeitraum geworben. Eltern und Großeltern spenden im Rahmen der Konfirmation für die Jugendsammlung, weil das Geld dann ihren Kindern und Enkelkindern zugutekommt.

 

Die Kirchengemeinden beteiligen sich ganz unterschiedlich. Das hängt davon ab, wie stark jeweils die Jugendarbeit ist oder ob sie auch eigene Projekte haben, für die sie sammeln. Doch insgesamt ist das Spendensergebnis in den letzten 12 Jahren durchgehend gut und konstant geblieben.

Welches ist Eure Rolle als Dekanatsjugendreferent:innen?

Wir sehen uns als Dienstleister und Servicepartner, die nicht einfach nur eine Info vom „Amt“ mit einem Klick weiterleiten. Wir nehmen uns die Zeit und bereiten die Sammlung gut vor. Und wir rufen alle Gemeinden an, sagen, dass die Jugendsammlung wieder ansteht, erinnern daran: „Je mehr ihr als Gemeinde sammelt, desto mehr bleibt bei euch.“
Dabei übernehmen wir für die Gemeinden die Bestellung der Flyer und Materialien und stellen Texte für die Gemeindebriefe zur Verfügung. So stellen wir sicher, dass alle Gemeinden informiert sind und dass das Thema in den Redaktionssitzungen der Gemeindeblätter besprochen wird. Die Pfarrämter sind uns für diese Arbeit sehr dankbar. Die Gespräche mit den Pfarrerinnen und Pfarrern sind uns sehr wichtig geworden. Und die Rückmeldungen waren immer sehr gut. Ein Pfarrer sagte einmal: „Echt eine coole Sache. Vielen Dank für die Texte. Nun muss ich mir keine Gedanken machen. Die übernehme ist so.“

 

Was wird mit dem Geld in den Kirchengemeinden und auch auf Dekanatsebene konkret gemacht?

Die Gemeinden selbst melden uns nicht direkt zurück, wie sie das Geld einsetzen. Wir bekommen jedoch mit, dass damit u.a. Freizeiten organisiert oder Gerätschaften angeschafft werden. Oder es wird für die Gestaltung der Jugendräume genutzt.

Wir als Evangelische Jugend in Erlangen verwenden das Geld, um das Material unserer Verleihstelle aktuell zu halten. Für diesen Materialpool werden Dinge angeschafft, die sich wiederum die Gemeinden für ihre Freizeiten und Veranstaltungen ausleihen können.

Die Jugendsammlung musste neu gedacht werden. Es ändert sich einiges im Ablauf. Was hältst Du von den Neuerungen?

Ich kann sehr gut nachvollziehen, warum die Jugendsammlung neu gedacht werden  muss. In unseren Kirchengemeinden war ja die Spendenbereitschaft deshalb so hoch, weil 10 % der Einnahmen der Kirchengemeinde direkt zugute gekommen sind. Diese Möglichkeit fällt nun leider weg. Die Frage ist, ob und wie es uns in Erlangen gelingt, die Kirchengemeinden weiterhin zu motivieren mitzumachen und ob wir Lösungen finden, wie die Gemeinden, die viel sammeln, auch einen direkten Nutzen davon haben.

 

Wir werden auf jeden Fall wieder alles daransetzen, viel Geld für die Jugendarbeit zu sammeln.

 

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei der Sammlung

 

Ute Markel
Onlineredakteurin

 

Jugendsammlung neu gedacht

 

Von der Jugendsammlung soll vor allem die Arbeit vor Ort profitieren. Deshalb gibt es folgendes Vorgehen:

 

Deshalb haben wir uns für folgendes Vorgehen entschieden:

Alle Einnahmen gehen erstmal an das Amt für evangelische Jugendarbeit.

Den Dekanaten, die sich an der Sammlung beteiligen, überweist das AfJ nach Abschluss der Sammlung 60% der Spenden für die Jugendarbeit.
Grundlage dafür sind die Bestellzahlen bzw. die Angaben im Verwendungszweck auf den Überweisungen („Sammlung 2023/Dekanat). Dabei wollen wir die Dekanate, die in den letzten zwei Jahren einen hohen Sammlungsertrag erzielt haben, besonders berücksichtigen. Grundlage hierfür ist unsere Statistik.

Für die Pfarrämter fällt die Mehrarbeit der Überweisung an das Dekanat weg. Für die Dekanate fällt die Weiterleitung an das Amt für Jugendarbeit weg.

 

Das neue Verfahren wollen wir ausprobieren, evaluieren und weiterentwickeln. Dabei werden wir den Sammlungszweck – 60 % für die Jugendarbeit in den Dekanaten/Regionen, 40 % für die Arbeit auf Landesebene – stets im Blick haben. Wir wollen umstellen und euch dafür gewinnen.

 

Mehr Informationen: www.sammlung.ejb.de