FOREVER YOUNG

50 Jahre Jugend im Gemeindezentrum Ebersdorf

 

Dieses Jahr ist ein besonderes für die Jugendarbeit in Ebersdorf: Sie besteht schon seit einem halben Jahrhundert. Im Jahr 1972 fing im evangelischen Gemeindezentrum (EGZ) alles an. Damals noch von teils Ehrenamtlichen geleitet, entwickelte sich im Laufe der Jahre ein pädagogisch geleiteter Kinder- und Jugendtreff. Heute ist die Jugendarbeit aus Ebersdorf und dem Landkreis Coburg gar nicht mehr wegzudenken.

 

Das 50. Jubiläum soll nun gebührend gefeiert werden. Ein Festwochenende vom 20. bis 22. Mai ist geplant, mit verschiedenen Highlights, wie Kinder- und Jugenddisco, Tag der offenen Tür mit Kinderflohmarkt, einer Oldies-Disco und abschließend am Sonntag einem Festgottesdienst mit „Frühschoppen“.

Ziel war es, den Jugendlichen einen Treffpunkt zu bieten

Dem damaligen Pfarrer Udo Aschoff und dem Kirchenvorstand war die Jugendarbeit sehr wichtig. Dafür waren Räume nötig. Das geplante Gemeindezentrum, als Begegnungsstätte für Jung und Alt, wurde gebaut.

Udo Aschoff schrieb damals: „Ziel der Jugendarbeit ist es, den Jugendlichen zunächst einmal einen Treffpunkt zu bieten, das Zusammenwirken in einer freien Gruppe zur Freizeitgestaltung einzuüben, Verantwortung für andere zu lernen und von da her nach den Grundlagen menschlichen Lebens, dem christlichen Glauben, zu fragen.“

 

Gruppenarbeit war der Schwerpunkte

Die Gruppenarbeit war damals eindeutig Schwerpunkt. In der Regel bildete sich aus jedem Konfirmandenjahrgang eine neue Gruppe. Gemeinsam wurde gekocht, Musik gemacht und es fanden Diskussionen über christliches Leben und Politik statt. Ergänzt wurde diese durch offene Angebot, im Spielflur gab es einen Kicker und Tischtennisplatten.

Im Jahr 1976 gab es zehn Jugendgruppen und 2 Jungschargruppen.

 

Im EGZ waren alle in einer festen Gemeinschaft 

Die Jugendlichen konnten sich hier ungezwungen treffen. Kirchenvorsteher:innen betreuten ehrenamtlich die Jugendlichen. Man war in einer festen Gemeinschaft und konnte zusammen etwas erleben, erschaffen und fröhlich sein. Jede Gruppe hatte ihr eigenes Profil. Einen hohen Stellenwert hatten auch die Discoabende.

 

Freundschaften sind bis heute geblieben 

Tatsächlich haben sich Freundschaften bis heute gehalten. Die älteste Jugendgruppe „Rondo“, trifft sich in kleiner Runde noch heute jeden Mittwoch. Natürlich nicht zur „Jugendstunde“, sondern zum Stammtisch. Auch die Mitglieder der Gruppe „Daltons“, treffen sich noch heute zum Stammtisch. Weitere Freundschaften, auch über weitere Entfernungen, haben sich erhalten.

 

Was hat sich im Laufe der Zeit verändert?

Von anfangs festen Gruppen hat sich die Jugendarbeit immer mehr zur offenen Jugendarbeit mit besonderen Angeboten entwickelt.

Früher waren die Kinder überwiegend in der Hauptschule und von daher schon eine Gemeinschaft, aus der sich dann eine Jugendgruppe im EGZ entwickelte. Später gingen immer mehr Heranwachsende auf weiterführende Schulen mit weiten Wegen. Die Jugendlichen kannten sich nicht mehr so gut und fanden nicht mehr so leicht zu festen Gruppen zusammen. Heute lassen sich die Jugendlichen auch nicht mehr so fest an eine Sache binden und sind schulisch sehr gefordert. Außerdem hat Kirche nicht mehr den Stellenwert wie damals und neben den Angeboten unter dem Dach der Kirche gibt es genügend andere.

 

Wie sieht das Angebot heute aus?

Die Jugendarbeit in Ebersdorf bietet zum einen offene Kinder- und Jugendarbeit an. Außerdem haben wir feste Gruppenangebote wie die Koch-Kids, Workshops oder der Bastelnachmittag. In den Ferien bieten wir Programmtage und Ausflüge an.

 

Wir haben einen sehr hohen Zuspruch. Unsere Angebote werden überdurchschnittlich in Anspruch genommen. Vor allem die Jugendarbeit ist nach Corona wieder stark gewachsen. Ein Grund dafür ist, dass unser Team jung und dynamisch ist und wir mit insgesamt drei hauptamtlichen Mitarbeiter:innen außerordentlich gut aufgestellt sind.

 

Planungen für die Zukunft

Der Kinder- und Jugendtreff im EGZ soll ein belebter Ort für Kinder und Jugendliche sein, an dem sie mit Freude an den attraktiven und abwechslungsreichen Freizeitangeboten teilnehmen können. Zudem soll es eine Anlaufstelle sein, wenn es etwa Probleme im Elternhaus oder in der Schule gibt.

Wir haben uns auch in den sozialen Medien einen festen Standpunkt erarbeitet. Diesen wollen wir ausbauen und  transparent unsere Arbeit darstellen.

 

 

Romina Backert, Jugendreferentin der Evang. Jugend Coburg und

Ulrike Scholz, Kirchenvorsteherin, ehemalige Jugendliche und spätere Ehrenamtliche der Jugend im EGZ (1980)

www.ej-ebersdorf.de

 

Foto: Evangelische Jugend Ebersdorf