Halloween, Reformationstag, Allerheiligen

 Bevor die Heiligen kommen, haben die bösen Geister das Sagen.

 

Halloween

Halloween („All  Hallows‘ Eve“: „Aller Heiligen Abend“) ist ein ziemlich eigentümlicher Brauch. Kinder ziehen in der Nacht vor Allerheiligen durch die Straßen und „erpressen“ unter Androhung von Schabernack Süßigkeiten.

Seit wann es Halloween gibt, ist unklar. Theorien zufolge soll der Brauch auf das keltische Fest „Samhain“ zurückgehen. Zu Beginn des neuen keltischen Kalenderjahres am 1. November waren sich, so glaubte man damals, die Welt der Lebenden und die Welt der Toten am nächsten. Mit Feuern und Maskierungen sollten die bösen Geister vertrieben oder mit Gaben an der Haustür besänftigt werden. Seit etwa Mitte des 16 Jahrhunderts gab es in Irland und Schottland den Brauch, den Abend vor Allerheiligen mit einem Festmahl zu feiern. Die Kinder sammelten Spenden an den Haustüren. Irische Einwanderer brachten diesen Brauch im 19. Jahrhundert nach Nordamerika. Seit den neunziger Jahren sind auch in Deutschland Halloween-Partys sehr beliebt.

 

Um Halloween ranken sich viele Legenden

Eine Legende erzählt von Jack O’Lantern. Jack war ein irischer Hufschmied, der die Leute ständig betrog. Am Abend eines 31. Oktober war er wieder einmal in einer Kneipe und vertrank das ergaunerte Geld. Plötzlich erschien der Teufel und wollte ihn mitnehmen.  Jack gelang es, ihn mit einem Trick loszuwerden. Der Teufel versuchte es immer wieder, doch jedes Mal konnte ihn Jack überlisten. Jack wurde alt und starb schließlich. Die Himmelspforte war für ihn verschlossen. Also versuchte er es in der Hölle, doch der Teufel wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben. Und so musste Jack den Weg durch die ewige Dunkelheit gehen. Doch der Teufel hatte Mitleid mit ihm und schenkte ihm eine glühende Kohle aus dem Höllenfeuer, die niemals erlosch. Jack steckte die Kohle in eine ausgehöhlte Rübe, die er als Wegzehrung mitgenommen hatte. Seitdem wandelt seine verdammte Seele mit der Laterne am Vorabend von Allerheiligen durch die Dunkelheit.

 

Reformationstag

Am 31. Oktober 1517 schlug Martin Luther seine 95 Thesen an die Türe der Schlosskirche in Wittenberg: Der Beginn der Reformation. Schon bald nach ihrer Einführung feierte man jährlich den Reformationstag. Auf Anordnung des Kurfürsten Georg II. von Sachsen wurde der 31. Oktober 1667 zum allgemeinen Gedenktag an die Reformation.
In Bayern ist der Reformationstag nur noch ein Gedenk- und kein gesetzlicher Feiertag mehr. Er wird von den Halloween-Partys immer mehr verdrängt .

 

Allerheiligen

Schon im 8./9. Jahrhundert wurde in Irland am 1. November das Allerheiligenfest  gefeiert. Es ist ein Sammelfest, für alle, die vom Papst heiliggesprochen wurden und für die, die ihren Glauben eher unspektakulär und still gelebt haben. Irische Missionare machten diesen Feiertag im ersten Jahrtausend im restlichen Europa bekannt. Einen „Herrentag aller Heiligen“ gab es in der Katholischen Kirche schon seit dem 4. Jahrhundert am ersten Sonntag nach Pfingsten. Papst Gregor IV. verlegte im 9. Jh. den Tag auf den 1. November. In den orthodoxen Kirchen wird Allerheiligen immer noch am ersten Sonntag nach Pfingsten gefeiert.

 

Ute Markel

Online-Redakteurin