Radeln mit dem Landesbischof

 

Der Landesbischof löst seine Wette ein und radelt zum Landesjugendkonvent.

 

Es war ein ungewöhnlicher Christi Himmelfahrtmorgen, kaum dass die Sonne über den Alten Botanischen Garten in München lugte: Malte Scholz (Vorsitzender der Evangelischen Jugend in Bayern) und Patrick Wolf (Vorsitzender der EJB-Stiftung) standen erwartungsvoll mit ihren Fahrrädern und einem Schmunzeln parat. Warum? Weil Landesbischof Christian Kopp seine Wette einlösen musste.

Im letzten Herbst hatte die Evangelische Jugend in Bayern mit Kopp eine gewagte Abmachung getroffen: Sollten bis zum Landesjugendkonvent 2024 mehr als 5000 Euro Spenden für die Stiftung zusammenkommen, würde der Bischof sich auf sein Fahrrad schwingen und von München zum Landesjugendkonvent radeln. Keine kleine Herausforderung, wenn man bedenkt, dass sich die etwa 170 Delegierten und Gäste der Evangelischen Jugend dazu im Evangelischen Bildungszentrum Pappenheim treffen – 130km vom Landeskirchenamt entfernt.

 

„Ich freue mich, wenn ich diese Wette verlieren werde.“

Kopp, stets optimistisch, hatte im Oktober 2023 verkündet: „Ich freue mich, wenn ich diese Wette verlieren werde.“ Und siehe da, die Jugend sammelte weit mehr als die geforderten 5000 Euro! Somit stand der große Ritt auf dem Drahtesel am 9. Mai 2024 an. Und so fanden sich an diesem frühen Morgen sportliche Radler:innen der Evangelischen Jugend bereit, gemeinsam mit Kopp in die Pedale zu treten.

Eine sportliche Herausforderung, denn die Eröffnung des Konvents war für 14:30 Uhr in Pappenheim angesetzt. So flitzte die Radlergruppe zügig durch München zum Bahnhof Dachau, wo ein Zug die Truppe bis nach Ingolstadt bringen sollte. Anders wäre das Vorhaben in der knappen Zeit schlicht nicht machbar gewesen.

 

Kaffee, Obst und geistige Stärkung

In Ingolstadt angekommen, warteten schon Landesjugendpfarrer Tobias Fritsche und weitere Mitstreiter:innen. Die nun 9-köpfige Truppe wurde von der Evang. Jugend Ingolstadt empfangen, die neben Kaffee und Obst auch eine geistige Stärkung im Angebot hatte. Mit einem Reisesegen im Gepäck setzten sie ihre 30-Kilometer-Etappe nach Eichstätt fort.

Unter der strahlenden Maisonne und bei optimalen Temperaturen kamen die Jugendlichen mit Kopp schneller voran als erwartet und erreichten die Domstadt Eichstätt pünktlich zur Mittagspause. Pfarrer Martin Schuler und Pfarrerin Christiane Rabus-Schuler, begleitet von Diakonin Sabrina Schade, öffneten die Türen des Gemeindezentrums an der Erlöserkirche für die hungrigen Radler:innen.

 

Riesenspaß,  tolle Gespräche und ein prägendes Gruppenerlebnis

„Es läuft super, wir haben Riesenspaß, tolle Gespräche und liegen perfekt in der Zeit“, freute sich Patrick Wolf. Der zeitliche Vorsprung und die herzliche Gastfreundschaft beflügelten die Gruppe, sodass sie sich kurzentschlossen für die landschaftlich reizvollere, aber längere Strecke flussaufwärts entlang der Altmühl für die letzte Etappe nach Pappenheim entschieden. Eine Entscheidung, die für Nervenkitzel sorgen sollte.

Die Uhr tickte gnadenlos, und noch gut 35 Kilometer lagen vor ihnen. Am Ende war ein beherzter Schlussspurt nötig, aber die fröhliche Radeltruppe schaffte es tatsächlich rechtzeitig. Um 14:24 Uhr rollten Christian Kopp und seine Begleiter:innen auf den Hof des Evangelischen Bildungszentrums Pappenheim und quasi direkt weiter auf die Bühne des Landesjugendkonvents. EJB-Vorsitzender Malte Scholz strahlte: „Das Wetter hat mitgespielt und uns Sonne gegeben. Die Fahrradtour und die bereichernden Gespräche beim Radeln waren ein voller Erfolg und ein prägendes Gruppenerlebnis.“

 

Gemeinschaft erleben, miteinander denken und diskutieren 

Die Delegierten und Gäste begrüßten den Landesbischof, für den es der erste Konventsbesuch war, herzlich. „Es war eine tolle Aktion! Von der schönen Strecke angefangen bis zum Empfang durch euch am Konvent. Ich kann richtig spüren, was Erlebnisse wie der Landesjugendkonvent jungen Menschen bedeuten: Gemeinschaft erleben, miteinander denken und diskutieren – über die Zukunft der Evangelischen Jugend, aber auch der evangelischen Kirche insgesamt.“ Und dann stand die Frage im Raum: Wird es eine Wiederholung geben? „Das machen wir jetzt immer – das ist der neue Standard“, meinte Kopp dazu augenzwinkernd.

 

Michael Stöhr
Referent für Öffentlichkeitsarbeit

 

Fotos: ejb