Wir sind begeistert vom Kirchentag

Ein Interview mit malaysischen Jugendlichen

 

Die Evangelische Jugend Hof besuchte mit ihren Austauschpartner:innen aus Malaysia den Kirchentag. Wir haben Sie zu ihren Eindrücken vom Kirchentag befragt.

 

Was werdet Ihr zuhause in Malaysia vom Kirchentag erzählen?

Es ist wundervoll hier. Wenn in Malaysia solche Veranstaltungen stattfinden, dann nur in der Kirche. Außerdem ist es schwierig, Nichtchrist:innen zu unseren Events einzuladen. Hier ist es ganz einfach, Leute mitzubringen, Freunde, Familie, das finden wir wundervoll. Und es wird das Evangelium weitergegeben. Wir waren bei einem Konzert. Da waren viele junge Menschen. Wir haben zwar nichts verstanden, aber wir haben gespürt, dass die Band von Gott gesungen hat. Alle konnten es hören, Christ:innen und Nicht-Christ:innen.

 

Was hat euch am meisten beeindruckt?

Dieses große Fest. Mehrere Jahre habt ihr diesen Kirchentag vorbereitet. Wir können von Euch lernen, wie ihr so ein Event gemeinsam organisiert und wie ihr euch vernetzt.

 

Was hat euch geschockt?

Camping im Wald. (Alle lachen.) Vor dem Kirchentag sind wir mit unseren Hofer Gastgeber:innen durch den Frankenwald gewandert und haben im Zelt übernachtet. Wir kennen so etwas nicht und hatten großen Respekt davor.

 

Was hat euch am Kirchentag besonders begeistert?

Wir sind begeistert, dass ein Event so stattfinden kann, so offen und offen zugänglich für alle. In Malaysia würden nie so viele Leute kommen, auch wenn das Event kostenlos wäre.

Begeistert sind wir von dem Austausch mit jungen Menschen aus Deutschland. Wir konnten mit ihnen ins Gespräch kommen, von uns erzählen und sie erzählten von sich.

 

Das Konzert hat uns ganz besonders begeistert. Wir haben auch christliche Bands in Malaysia, aber wir hören sie vor allem auf Youtube oder online. Open-Air-Konzerte, wie hier am Kirchentag, gibt es bei uns nicht, höchstens Konzerte in unseren Räumlichkeiten. Es ist auch nicht so einfach, unsere nicht christlichen Freunde zu motivieren, zu unseren Veranstaltungen zu kommen.

 

Was werdet Ihr Euren Austauschpartner:innen sagen, wenn Ihr wieder nachhause fliegt?

(Sie lachen – die letzten Worte?)

Wir sind sehr dankbar, dass wir all diese Menschen treffen durften. Wir haben uns über unsere Ideen, Meinungen und Sichtweisen in der Religion ausgetauscht. Wir haben gemerkt, dass wir viele kulturelle Unterschiede haben.

Wir laden unsere deutschen Austauschpartner nach Malaysia ein, um ihnen unsere Kultur zu zeigen. Wenn sie uns besuchen, werden sie noch besser verstehen, worüber wir erzählen. Wir möchten gerne über Social Media in Kontakt bleiben und nächstes Jahr gemeinsam Malaysia erforschen.

 

Herzlichen Dank für das Gespräch und guten Heimflug.

 

Ute Markel
Online-Redakteurin

 

Die Frage nach alltäglichen Dingen in Deutschland, die für die malaysischen Jugendlichen ungewohnt waren, sorgte für großes Gelächter:

Dass man im Auto auch hinten den Gurt anlegen muss, dass man wandern geht und dass man Wasser einfach aus der Leitung trinken kann, dass waren für sie ganz neue Erfahrungen. In Malaysia ist Wasser teurer als Benzin. Die Natur und den Wald in Deutschland finden sie übrigens wundervoll.

 

 

Die Evangelische Jugend in Hof hält engen Kontakt zu ihren Austauschpartnern in Malaysia. In unserem zettMagazin hatten wir darüber berichtet, wie sie das auch während der Corona-Pandemie geschafft hat.

Dann eben digital!

 

Foto: ejb